(Bundesumweltministerin Steffi Lemke bei der Verleihung der Auszeichnung „UN-Dekade-Projekt“, November 2023)

Motivation

DIE ZIELE DES KLIMASCHUTZES MIT MOOREN – RESSOURCEN IN MOOREN SICHERN

Klimaschutz ist weltweit eine Hauptaufgabe für unsere und für die künftigen Generationen. Es geht langfristig dabei um nichts Geringeres als den Erhalt der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie der biologischen Vielfalt (Erfüllung des Biodiversitätsabkommens) und somit um die Sicherung der Lebensbedingungen für die Menschheit. Die kurz- und mittelfristig stehenden Ziele sind in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 verbindlich festgeschrieben worden.

Durch ihre Fähigkeit, klimarelevante Treibhausgase speichern zu können, kommt Mooren in Bezug auf den Klimaschutz eine herausragende Bedeutung zu. Und das betrifft Brandenburg bundesweit in besonderer Weise, da es sehr reich an Moorflächen ist. Aktuell werden jedoch über 200.000 Hektar organische Böden (Moor- und Moorfolgeböden) in einer Art wirtschaftlich genutzt, die diese Böden nachhaltig beeinträchtigt und dabei pro Jahr rund 6,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sowie bislang gebundene Nährstoffe freisetzt. Die Umstellung auf eine mindestens schonende Bewirtschaftung bis 2030 und auf klimaneutrale Bewirtschaftung bis 2050 sind daher im Rahmen des deutschen Klimaschutzplans 2050 elementar. Laut Bund-Länder-Zielvereinbarung Moorbodenschutz ist es Ziel bis 2030, die Emissionen aus deutschen Mooren von derzeit 44 Millionen um vorerst 5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente / Jahr zu verringern. Das ist eine Reduzierung um rund 11,4 Prozent. Für Brandenburg erfordert das eine Wasserspiegelanhebung bis in Flurnähe auf etwa 50.000 Hektar Moorfläche. Eine anspruchsvolle Aufgabe. Mehr …

Projekte

LAGE DER PROJEKTGEBIETE

Der Klimaschutz weist in den letzten Jahren eine große Dynamik auf, wie kaum ein anderes Querschnittsthema der Menschheit. Seine konsequente Umsetzung findet mittlerweile auch in breiten Teilen der brandenburgischen Bevölkerung große Zustimmung.

Gemäß den Verpflichtungen aus internationalen Abkommen hat Deutschland einen Klimaschutzplan 2050 beschlossen. In seiner Folge wurde vom Land Brandenburg unter anderem das Projekt ”Klimaschutz und Klimafolgenanpassung durch moorschonende Einrichtung der Staubereiche und Wasserbewirtschaftung in Bezug auf Moorflächen des Landes Brandenburg und deren Einzugsgebiete“ gestartet. Ziel des Projektes ist es, durch erste positive Beispiele aufzuzeigen, wie die künftige Nutzung unserer Moorgebiete generell ohne die negativen Begleiterscheinungen von Entwässerung, Grundwasserabsenkung, Moorschwund und -sackung, Mineralisierung organischer Böden, Nährstoffauswaschung, Verarmung der biologischen Vielfalt, Landschaftsaustrocknung und ganz besonders ohne Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase erfolgen kann. Mehr …

Team

ACHT PARTNER IN SACHEN KLIMASCHUTZ – DIE ARGE KLIMAMOOR

Mehr Informationen zu den einzelnen Projektpartnern finden Sie unter ihren jeweiligen Internetdarstellungen:
www.nagolare.de
teamferox.de
www.hydro-consult.de
www.ihu-stendal.de
www.wbl-potsdam.de
www.atb-potsdam.de
www.duene-greifswald.de

Die Arge Klimamoor erreichen Sie
per E-Mail unter
kontakt@klimamoor-brandenburg.de
und telefonisch unter
03 56 07 – 74 87 07

Eine so vielschichtige Aufgabe wie die Umnutzung brandenburgischer Moore auf eine nachhaltige Bewirtschaftung erfordert breites fachliches Wissen und Know-how. Darum haben sich in der Arge Klimamoor acht Partner zusammengeschlossen. Federführend zeichnen die Jänschwalder Nagola Re GmbH und die team ferox GmbH aus Dresden für die Gesamtkoordination des Projekts ”Klimaschutz und Klimafolgenanpassung durch moorschonende Einrichtung der Staubereiche und Wasserbewirtschaftung in Bezug auf Moorflächen des Landes Brandenburg und deren Einzugsgebiete“ im Land Brandenburg verantwortlich. Der Arbeitsschwerpunkt von Nagola Re liegt dabei in der vegetationskundlichen und faunistischen Erfassung, der naturschutzfachlichen Planung und im Monitoring der Klimamoorstandorte sowie der Mediation und Kommunikation mit Eigentümern und Nutzern, während team ferox neben der Bearbeitung naturschutzfachlicher Fragestellungen auch das Verfahrensmanagement zur Umsetzung der Einzelprojekte begleitet. Mehr …

Nutzung

BEWIRTSCHAFTUNG UND VERWERTUNG

In jahrhundertelanger Tradition werden Moore durch den Menschen in vielfältiger Weise genutzt. Insbesondere große Niedermoorkomplexe wurden durch Wasserstandsregulierungen für landwirtschaftliche Nutzungen entwässert und ”urbar“ gemacht. Handelte es sich anfangs meist um geringere Wasserstandsabsenkungen in den Sommermonaten, wurden später – ganz besonders nach 1945 – vielfach ganzjährig, tiefgreifende Absenkungen vorgenommen. Das zielte besonders auf die Möglichkeit ab, zunehmend schwerere Technik einzusetzen und auf eine Umwandlung der Vegetation. Diese Form der Bewirtschaftung führte zu dauerhaften Moorbodenschwund, Mineralisierungen und einer enormen Freisetzung zuvor im Boden gebundener ”Treibhausgase“, vor allem von CO2-Äquivalenten. Sie zog zudem oft auch eine irreversible Veränderung der Bodenstruktur und damit verbunden der landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeit nach sich. Im Zuge von Moorsackungen kann es in der Folge vielfach zu Überstauungsproblemen kommen, die eine ständige Vertiefung der Vorflut erzwingen (Negativspirale). Die damit verbundenen, immer tiefgreifenderen Entwässerungsmaßnahmen können auch zu großräumiger Wasserknappheit, über die Moorflächen hinaus, führen. Mehr …

Aktuelles

PRESSE, VERANSTALTUNGEN, PUBLIKATIONEN

An dieser Stelle werden wir Sie regelmäßig über Veranstaltungstermine, Presseresonanz und neue Publikationen informieren. Mehr …

Erläuterungen

ANTWORTEN AUF HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Zu den projektbezogenen Inhalten werden uns häufig wiederkehrende Fragen gestellt. An dieser Stelle geben wir Antworten auf allgemeine Fragen zum Flächeneigentum, zur Flächen- und Wasserbewirtschaftung, zum Natur- und Umweltschutz, zu Förderungen und Unterstützung sowie zur langfristigen Perspektive. Mehr …


Das Projekt wird durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz finanziert.

Auftraggeber ist das Landesamt für Umwelt