Motivation

DIE ZIELE DES KLIMASCHUTZES MIT MOOREN – RESSOURCEN IN MOOREN SICHERN

© LARS KLUGE

Klimaschutz ist weltweit eine Hauptaufgabe für unsere und für die künftigen Generationen. Es geht langfristig dabei um nichts Geringeres als den Erhalt der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie der biologischen Vielfalt (Erfüllung des Biodiversitätsabkommens) und somit um die Sicherung der Lebensbedingungen für die Menschheit. Die kurz- und mittelfristig stehenden Ziele sind in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 verbindlich festgeschrieben worden.

Durch ihre Fähigkeit, klimarelevante Treibhausgase speichern zu können, kommt Mooren in Bezug auf den Klimaschutz eine herausragende Bedeutung zu. Und das betrifft Brandenburg bundesweit in besonderer Weise, da es sehr reich an Moorflächen ist. Aktuell werden jedoch über 200.000 Hektar organische Böden (Moor- und Moorfolgeböden) in einer Art wirtschaftlich genutzt, die diese Böden nachhaltig beeinträchtigt und dabei pro Jahr rund 6,2 Millionen Tonnen CO2-Äqui­va­lente sowie bislang gebundene Nährstoffe freisetzt. Die Umstellung auf eine mindestens schonende Bewirtschaftung bis 2030 und auf klimaneutrale Bewirtschaftung bis 2050 sind daher im Rahmen des deutschen Klimaschutzplans 2050 elementar. Laut Bund-Länder-Zielvereinbarung Moorbodenschutz ist es Ziel bis 2030, die Emissionen aus deutschen Mooren von derzeit 44 Millionen um vorerst 5 Millionen Tonnen CO2-Äqui­va­lente / Jahr zu verringern. Das ist eine Reduzierung um rund 11,4 Prozent. Für Brandenburg erfordert das eine Wasser­spiegel­anhebung bis in Flurnähe auf etwa 50.000 Hektar Moorfläche. Eine anspruchsvolle Aufgabe.

Moore fungieren primär auch als Wasserspeicher und helfen dabei, den Landschaftswasserhaushalt in Trockenperioden zu stabilisieren. Durch dauerhafte Trockenlegungen wird nicht nur der Wasserhaushalt in den Mooren selbst negativ beeinflusst, sondern auch in großen Bereichen im Umfeld, was auch zu wirtschaftlichen Schäden, Verarmung von Natur und Umwelt sowie oft erheblichen Folgekosten führt.

Aus diesen Gründen wurde im Auftrag des Landes Brandenburg das Projekt ”Klimaschutz und Klimafolgenanpassung durch moorschonende Einrichtung der Staubereiche und Wasserbewirtschaftung in Bezug auf Moorflächen des Landes Brandenburg und deren Einzugsgebiete“ gestartet. Ziel des Projektes ist der Wasserrückhalt in circa 20 großflächigen Mooren, deren Wasserhaushalt durch Entwässerungsmaßnahmen beeinträchtigt wurde. Dabei ist es das Hauptanliegen, gemeinsam mit den Nutzern, Strategien und Lösungen für eine an hohe Wasserstände angepasste Bewirtschaftung zu erarbeiten und auskömmliche, attraktive Verwertungsmöglichkeiten zu etablieren. Denn nur gemeinsam können wir die anstehenden Herausforderungen meistern.